Bild: Weg mit Wachstum. Dafür plädierte Niko Paech bei der Detroit-Abschlusskonferenz., Abschlusskonferenz des Detroit-Projekts im Schauspielhaus Foto: bent

Sterbehilfe für Opel: Kluge Köpfe beschäftigten sich bei der Abschlusskonferenz des Detroit-Projekts im Schauspielhaus mit der Frage, wie es nach der Schließung des Opel-Werks in Bochum weitergehen kann. Alle waren sich einig: Es gibt eine Welt ohne Wachstum. Das zeigte vor allem der Wirtschaftswissenschaftler Niko Paech in seinem Vortrag.

So kann sie aussehen: Futuristische Bauten in dunkler Landschaft, Lichtprismen, die von den Prachtgebäuden ausgehen. Das ist die schöne neue Postwachstums-Welt. Die Anwesenden starren auf die weiße Wand im Foyer des Schauspielhauses, auf welche die Beweisfotos projiziert werden. Denn, ja, die nordspanische Stadt Zaragoza hat die Weichen für die postindustrielle Epoche gestellt. Das kann auch Jose Carlos Arnal vom Center for Art and Technology Zaragoza in der Podiumsdiskussion nur bestätigen. Soziologie-Professor Ludger Pries von der RUB versucht, eine solche Zukunft aus Kunst und Wissenschaft auf Bochum zu übertragen: „Wir müssen auch Wissen und Wissenschaft einschließen und nicht nur Kunst betreiben.“

Professor Paech stellt in seinem Vortrag mit dem Titel „Moderne Subsistenz in der Postwachstumsökonomie“ klar: „Die Party ist vorbei.“ Aber statt Kater müsse jetzt eine Befreiung vom Überfluss auf der Agenda stehen, „ein Aufbruch in die reduktive Moderne, was Befreiung im wahrsten Sinne des Wortes bedeuten kann.“ Denn wir sind nur KonsumentInnen und wir konsumieren zu viel. Aus unserer Perspektive heißt das zunächst: „Ein Konsument ist ein Mensch, der wie eine Marionette an Faden hängt und die sind global.“ Zudem seien wir durch die Spezialisierung in der Produktion, „verdammt zu verkümmern.“ Der Konsum und damit auch die Produktion müssen nun drastisch gedrosselt werden – das gelte auch für Opel. Wir müssen daher, wie es Paech pathetisch ausdrückt, „eine Virtuosität des eleganten schönen Konsums heraufbeschwören.“ Der Begriff der Subsistenz, den er lanciert, meint folglich, die Nutzung der Produkte zu verlängern, nicht mehr zu produzieren als gebraucht wird und die Eigenproduktion wie Selbstversorgung regional zu betreiben. Heißt also: Nicht immer direkt neu kaufen, sondern reparieren. Oder wie es Paech ausdrückt „Die Schönheit des reparierten Objekts gilt es zu würdigen.“ Klingt logisch. Soll es doch kommen, das postindustrielle Bochum

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