Bild: Experimentelle Interkultur-Skulptur: Julia Sommers Netz-Installation mit Fäden., „Hustadtteilfest 2014“: Interkultureller Brückenschlag trotz Brandserie Foto: USch

In den vergangenen Wochen stand die Hustadt im Brennpunkt der lokalen Medien: Ein halbes Dutzend Brände hatte die größte Hochhaussiedlung Bochums heimgesucht. Dennoch versuchten die OrganisatorInnen des jährlichen Hustadtfests, den Stadtteil am vergangenen Samstag von seiner besten Seite zu präsentieren: Ein breites multikulturelles KünstlerInnen-LineUp wurde aufgeboten, um zu zeigen, dass das interkulturelle Projekt friedlichen Zusammenlebens in Querenburg noch lange nicht gescheitert ist.

Es lässt sich nicht wegdiskutieren: Der wie immer spürbaren Ausgelassenheit beim „Hustadtteilfest“ an diesem sonnigen Septembertag mischte sich diesmal eine gespannte Note bei: Noch keine vier Wochen lag der letzte Sperrmüllbrand am Hustadtring 65 zurück – jenem Wohnsilo, der wiederholt von gelegten Bränden heimgesucht worden war, zuletzt am 2. September (die :bsz berichtete). Trotz umstrittener Kameraüberwachung sämtlicher 47 von der „VBW Bauen und Wohnen“ verwalteter Hochhäuser ist immer noch keinE TäterIn gefunden. Matthias Köllmann, Berater der Stadtteilfest-VeranstalterInnen, zieht jedenfalls eine positive Bilanz: „Ich fand, es war ein tolles, entspanntes Fest.“ Köllmann schätzt, dass zwischen 300 und 400 Menschen am „Hustadtteilfest 2014“ teilgenommen haben.

Interkulturelles Netz gespannt

Die BesucherInnen kamen laut Köllmann „hauptsächlich aus der inneren Hustadt“: „Aber es kommen immer wieder auch Leute von außerhalb, was wichtig für unseren Stadtteil ist, damit wir auch das Positive mal präsentieren können. Ich fand’s heute ‘ne richtig schöne Mischung.“ Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Gabriele Schäfer (SPD) und anderen wurde ein buntes Programm internationaler KünstlerInnen geboten. Den Höhepunkt bot ein künstlerischer Rundgang samt beeindruckender Ballett-Performance von Malina Hoffmann und Christopher Deutsch in der Tiefgarage unter dem Brunnenplatz mit Musik von Benjamin Stein und Peter Cender. Matthias Köllmann betont insbesondere den Bau eines interkulturellen Netzwerks in der Hustadt: „Die Netzwerkarbeit in der Hustadt ist wirklich einzigartig.“ Dies symbolisierten auch mehrere künstlerische Projekte beim Stadtteilfest, die Hoffnung geben für ein weiteres friedliches Miteinander in der Hustadt, wo, so Köllmann, „fast 50 Kulturen“ zusammenleben.

 

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