Knapp 350 Millionen Menschen werden zu den sogenannten indigenen Völkern gerechnet, zu denen so unterschiedliche Bevölkerungsgruppen wie die Ainu in Japan, die TschuktschInnen im Norden Russlands und die SamInnen in Skandinavien gehören. Indigene Völker gelten in ihrem Heimatland als Minderheit – was ziemlich paradox ist, wenn man bedenkt, dass der Begriff „indigene Völker“ nach der international gebräuchlichen Definition besagt, dass es sich um Völker handelt, die ihr Territorium besiedelt haben, bevor sie durch Eroberung oder Gründung neuer Staaten zurückgedrängt wurden.

Ein Vorurteil, mit dem Angehörige indigener Volksgruppen oft konfrontiert werden, ist, dass sie „primitiv“ seien. Derartigen Behauptungen zum Trotz darf man nicht vergessen, dass diese Völker Wege gefunden haben, ihre eigene Kultur und Sprache über lange Zeit hinweg zu erhalten und ihr eigenes Überleben meist im Einklang mit der Natur zu sichern. Damit auf die Diskriminierung, die indigene Völker auch heute noch in allen Teilen der Welt erfahren, aufmerksam gemacht wird, rief die UNO im Jahr 1994 den Tag der indigenen Völker ins Leben, der seitdem jedes Jahr am 9. August begangen wird.

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