Bild: Vorfreude auf das MZ-Programm: Die VertreterInnen der Theatergruppen., Das Musische Zentrum lädt auch im Sommersemester auf die Studiobühne Foto: kac

Das Sommersemester 2014 bietet auf der Studiobühne eine Abwechslung zum Uni-Alltag. Neben sieben Premieren, davon fünf von Studierenden, wird das Programm des Musischen Zentrums von drei Abschlussarbeiten und zwei Wiederaufnahmen begleitet, die schon vergangenes Semester für Furore gesorgt haben.

Am 10. und 11. Mai eröffnete ein neues Ensemble die Theatersaison auf der Studiobühne der RUB: „Zukunftsverzicht“ feierte seine Premiere mit „Sweet dreams (aren’t made of this)“ – eine Mischung aus Krimi, Lovestory, Gesellschaftskritik und Psychodrama. Geschrieben wurde das Stück von Clara Blankmeister, die sowohl Regie führt als auch die Rolle der Süßkrämerin Tilly Grendel in ihrem Stück spielt. Der Handlungsort ist ein idyllisches Dorf, in das die lesbische Rosa Hans zieht und sich in Tilly verliebt. Das beschauliche Dorfleben wird durch diese verhängnisvolle Liebe auf den Kopf gestellt.

Verachtend geht es weiter am 17. und 18. Mai. Das „Theater ohne Mittel“ (ToM) klärt wiederholt auf, dass es in der Theaterwelt nichts Neues mehr gibt – aber dies sei nicht schlimm, denn alles, was schon da war, funktioniert trotzdem. Dies ist aber nur eine von vielen Behauptungen, die während der Aufführung in Frage gestellt werden.

Die Protagonistin Maus wacht plötzlich in einer Theatergruppe auf, einer Welt voller Verrückter, wie der Transe Triops oder der machtsüchtigen Ratte. „Theater der Verachteten“ ist ein Stück über Theater, welches Liebe, Machtgier und Manipulierbarkeit darstellt. Es ist eine Show mit Tanz und Licht: Dabei erinnern die ausgefallenen und teilweise aufreizenden Kostüme an die „Rocky Horror Show“.

Jedesmal Premiere

„Die Bande“ feiert am 24. und 25. Mai mit „Improvisationstheater“ ihre Premiere. Improvisationstheater ist eine Form von Schauspiel, bei der auf Dinge wie Textbücher, Regie und meistens Bühnenbilder und Requisiten verzichtet wird. Die Schauspieler-Innen beziehen ihr Publikum ein und so ist jedesmal aufs Neue Premiere, denn keiner weiß, was an solch einem Abend auf der Studiobühne passiert.

„Spielwut“ präsentiert zwar kein neues Stück am 31. Mai und 1. Juni, dafür präsentiert sich „Sinn und Unsinn – die homoerotischen Polyluces“ in einer neuen Besetzung. Der Bösewicht Franz Ruprecht wird nun von Kai Bernhard gespielt, unter anderem bekannt aus „Zombies! Es leben die Toten“ und der „Christmas Show“. „Sinn und Unsinn – die homoerotischen Polyluces“, geschrieben von Caroline Königs, befasst sich auf absurde und spielerische Art mit dem Thema Diskriminierung von Andersartigen – am Beispiel von Overheadprojektoren, die früher im Osten Deutschlands als Polyluces bekannt waren. Neben Kämpfen eines Helden in Strumpfhose und einer Liebe zu einem Stuhl werden auch einige Filmszenen parodiert.

Keine Ausrede, dass Fußball läuft

Am 21. und 22. Juni gibt es keine Ausrede, um nicht ins Musische Zentrum zur Premiere von „Ausgang Freiheit“ von Susanne Goldmann aus „BZW. Beziehungsweise“ zu kommen. Extra aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft ändert das MZ seine Spielzeiten von 19.30 auf 18 Uhr. So kann jedeR erst die Geschichte zweier Freunde, die sich mit der Frage beschäftigen, wie sie etwas erreichen können – denn sie möchten etwas erreichen – erleben. Mattias Engling und Susanne Goldmann schrieben dieses Stück extra für Jugendliche ab 14 und stellten die Frage: „Was bedeutet es, heute jung zu sein?“

Zum dritten Mal ist die Studiobühne bei der Extraschicht dabei. Am 28. Juni werden lebendige Skulpturen die ZuschauerInnen überraschen. Die TeilnehmerInnen des Optionalbereichskurses „Kostüme entwerfen und präsentieren“ werden in ihren Kleidern im Botanischen Garten zu sehen sein. Unter anderem werden die Gäste unbewusst beim „Unsichtbaren Theater“ mitmachen – dies ist eine Methode, die für politische und soziale Interventionen im öffentlichen Raum entwickelt wurde.

Auch in diesem Jahr wird die englischsprachige Theatergruppe EDNA ein Stück vorführen: „Shoot / Get Treasure / Repeat“ von Mark Ravenhill hat seine Premiere am 5. Juli – ein Stück, welches sich mit Frieden und Demokratie beschäftigt.

Zum 450. Geburtstag von Shakespeare präsentiert Karin Freymeyer einmal mehr „Shakespeare Spots“ am 12. und 13. Juli. Es werden die bekanntesten Monologe aus fünf Tragödien in Form von einer Art Speed-Dating von den SchauspielerInnen an die ZuschauerInnen gebracht.

Ergebnisse langer Arbeit

Am 9. Juni findet im Theatersaal der Studiobühne die Abschlusspräsentation eines Regieworkshops der RUB-Studierenden unter Leitung von Patrizia Schuster statt. Was macht eineN guteN RegisseurIn aus? Dies wird anhand des Stückes „X-Freunde“ von Felicia Zeller veranschaulicht.
Ebenfalls aus dem Optionalbereich wird am 15. Juli das „Partizipative Theater“ unter Leitung von Karin Freymeyer vorgestellt. Diese Form bezeichnet in der Kunst die Beteiligung und/oder Mitgestaltung der EmpfängerInnen an einer künstlerischen Arbeit.

Abgeschlossen wird das Semester des MZ mit „Werkschau Tanz“ am 18. und 19. Juli. Die Tanzdozentinnen Marianne Bäcker und Mechthild Schütte begleiten ihre Studierenden und stellen ihre Choreographien vor. Wir dürfen gespannt sein!

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