Als 1967 erstmals ein Studierendenparlament (StuPa) an der Ruhr-Uni gewählt wurde, war die Euphorie groß: So beteiligten sich in jenem Jahr 54,1 Prozent der eingeschriebenen Studierenden an der ersten StuPa-Wahl. Bis 1977 pendelte die Beteiligung um die 40-Prozent-Marke. Und wenn man die absoluten Zahlen der Anfangsjahre vergleicht, unterscheiden sich diese gar nicht so stark von den heutigen Werten – so gingen 1968 rund 3.000 von damals etwa 6.000 Studis zur Wahl. Ursprünglich war die RUB auch nur für 12.000 Studierende konzipiert und hatte vier Jahre nach ihrer Gründung erst einen Bruchteil der heute eingeschriebenen rund 41.500 Studierenden aufzunehmen. Insbesondere die mit dem doppelten Abiturjahrgang verbundenen organisatorischen Probleme sollten neben dem deutlich gestiegenen „Workload“ im Zuge gestufter Studiengänge sowie der 2014 anstehenden Verabschiedung des „Hochschulzukunftsgesetzes“ (siehe unten oder hier) Anlass genug sein, die Beteiligung an der Wahl zum 47. Studierendenparlament im Vergleich zu den Vorjahren (12,37 Prozent 2013 und 11,87 Prozent 2012) nochmals zu steigern. Nicht zuletzt die beiden anstehenden Urabstimmungen (siehe oben) sollten ein Anlass sein, einmal mehr zur Wahl zu gehen.
Darüber, in welchem Uni-Gebäude Du Deine Stimme abgeben musst, entscheidet Dein (erstes) Studienfach. Die Wahl findet in den Akafö-Cafeterien statt, aber es kann auf Antrag auch per Brief gewählt werden. Es handelt sich zugleich um eine Personen- und Listenwahl: Wenn Du Dein Kreuz für eine Person Deines Vertrauens bei genau einer der zwölf zur Wahl stehenden Listen machst, kommt diese Stimme zugleich derjenigen Liste zugute, bei der diese kandidiert. Damit steigerst Du nicht nur den Prozentanteil jener Liste, um möglichst viele der insgesamt 35 Sitze im Studierendenparlament zu ergattern, sondern kannst gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass DeinE WunschkandidatIn (vielleicht trotz eines hinteren Listenplatzes) ins StuPa einzieht; denn listenintern zählt die absolute Zahl der Stimmen.
Wenn am Abend des 17. Januar das Endergebnis feststeht, werden – wie auch in anderen parlamentarischen Systemen – Sondierungs- und Koalitionsgespräche darüber entscheiden, welche Listen die nötigen 18 Sitze erhalten, um 2014 den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der RUB zu bilden. Und wenn Du Dich noch nicht für eine Person auf einer der zwölf antretenden Listen entschieden hast, bieten die Antworten einiger der antretenden Listen auf unsere „Schlüsselfragen im Superwahljahr“ in unserer zeitgleich mit dieser Zeitung erscheinenden Sonderausgabe zur StuPa-Wahl (:bsz Ausgabe 984) sicherlich eine kleine Orientierungshilfe auf dem Weg durchs Wahllabyrinth!
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Zur Wahl vom 13. bis 17. Januar treten – in der Reihung auf dem Wahlzettel – folgende Listen an (in Klammern jeweils die Anzahl der Sitze im letzten Studierendenparlament und nach dem Doppelpunkt die aktuelle Zahl der KandidatInnen):
1. RCDS-Hochschulgruppe Bochum (1): 8
2. Liste B.I.E.R. (2): 10
3. ReWi – Studierende der juristischen Fakultät (- [tritt erstmals zur Wahl an): 3
4. Internationale Liste (3): 28
5. Piraten-Hochschulgruppe (1): 8
6. Liste der Geistes-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften Bochum – GEWI (2): 7
7. JuLis [Junge Liberale] Ruhr-Uni (1): 13
8. Grüne Hochschulgruppe (9): 65
9. NAWI – Liste der Naturwissenschaftler und Ingenieure (7): 54
10. KLIB – Kultur & Leben in Bochum (2 [bislang unter dem Namen SWIB – Schöner wohnen in Bochum): 42
11. Linke Liste (- [trat vergangenes Jahr erstmals seit 1998 nicht zur Wahl an]): 136
12. Juso-Hochschulgruppe (7): 61
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