Der Studienkreis-Film an der Ruhr-Universität Bochum, kurz SKF, ist einer der ältesten studentischen Filmklubs Deutschlands. 1966 von Studierenden gegründet, hat sich der Klub zu einer festen Instanz in der nordrhein-westfälischen Kulturszene entwickelt. Am vergangenen Donnerstag stellte der SKF seinen neuen 4K-Projektor offiziell der Öffentlichkeit vor und lud hierzu verschiedene VertreterInnen des AStA, der Presse und weitere Gäste ein, jene kostspielige Technik zu bestaunen, die das Abspielen von Filmen in mehr als doppelter HD-Auflösung (4096 × 2304 Pixel) ermöglicht.
Betritt man das Büro des SKF im Hörsaalzentrum-Ost (HZO) wird eines deutlich: Hier dreht sich alles um Film. Pappaufsteller, Plakate und Banner zieren den übersichtlichen Raum, in dem sich regelmäßig das filmbegeisterte Team des Studienkreises trifft, um zu organisieren und zu diskutieren. Obwohl es in den zahlreichen Diskussionen hauptsächlich um cineastische Themen geht, drehte sich am vergangenen Donnerstag alles um den neuen 4K-Digital-Projektor, der ohne die Finanzierung des AStA und FreundInnen, nicht hätte beschafft werden können. Neben den 65.000 Euro vom AStA steuerten SpenderInnen knapp 1.000 Euro bei, um die kostspielige Investition zu ermöglichen. „Glücklicherweise hat der AStA bereits vor mehreren Jahren angefangen zu sparen“, sagt Nora Schönfelder, Vorsitzende des SKF, der :bsz.
Digitaler Zwang
Eine RUB ohne SKF? Für die OrganisatorInnen des Uni-Kinos und viele Studierende kaum vorstellbar. Die Anschaffung des neuen 4K-Filmprojektors sorgt nicht nur für schärfere Bilder und einen besseren Ton im HZO 20 – sie sichert auch den Fortbestand dieser universitären und studentischen Institution; denn ohne die Anschaffung des Projektors hätte es das Uni-Kino vermutlich nicht mehr lange gegeben. „Wir hätten vielleicht noch ein Jahr einigermaßen aktuell spielen können. Es wird immer schwieriger, die 35mm-Filme direkt beim Verleiher zu beschaffen, da diese nicht mehr produziert werden,“ stellt Nora Schönfelder im Gespräch mit der :bsz fest.
Um solche Themen und Entwicklungen zu diskutieren, besuchen die Mitglieder des SKF auch Fachtagungen. Eine dieser Tagungen fand in der vergangenen Woche in Paderborn statt. Dort wurde über die Vor- und Nachteile des digitalen Films und die Bedeutung dieser Entwicklung für kleine und Programm-Kinos diskutiert. Diese geraten zunehmend unter immensen Existenzdruck, da sie die teuren Projektoren nicht finanzieren können.
Filme schmecken – Kino entdecken
Außer dem neuen 4K-Projektor gibt es weitere Highlights, die der SKF für die Zukunft plant. Neben einer Kooperation mit dem „21. blicke filmfestival des ruhrgebiets“ wird sich auch das kulinarische Joint Venture mit dem Akafö aus vergangenen Semestern wiederholen. Passend zum SKF-Programm werden dann wieder Speisen in der Mensa angeboten, die den Gaumen erfreuen.
Zusätzlich zu bekannten Filmen und Streifen, die es nicht auf die Leinwand der großen Kinos geschafft haben, bietet der SKF zahlreiche Möglichkeiten, sich zu engagieren – auch eine Ausbildung zum/zur FilmvorführerIn ist möglich. Wer einen tollen Abend in geselliger Atmosphäre erleben möchte, sollte auf jeden Fall einen Abstecher ins HZO 20 wagen. Neben guten Filmen locken günstige Preise und unterhaltsame Stunden im Schummerlicht.
Für „NostalgikerInnen“: Zusätzlich zum neuen digitalen Projektor steht dem SKF auch weiterhin ein analoger Projektor zur Verfügung. Somit können im Uni-Kino auch in Zukunft Klassiker genossen werden.
Weitere Informationen und das aktuelle SKF-Programm findet Ihr im Internet unter: dbs-lin.rub.de/skf
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