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Vegetarisches und veganes Essen, günstige Getränkepreise, und natürlich der ursprünglich namensgebende Skateboard-Contest: Auch abseits des musikalischen Line-Ups gibt es einige Gründe, an dem Samstag das Festivalgelände im Skatepark Hibernia in Herne zu besuchen. Subkultur im besten Sinne, das ist der Anspruch der Initiative, die seit inzwischen fünf Jahren um ein selbstverwaltetes Zentrum für Kultur und Politik in Herne kämpft.

Ein Zentrum für Herne

Im März haben die Aktiven des KAZ bereits ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert – und sich damit in der Szene scherzhaft den Titel der erfolgreichsten erfolglosen Basisinitiative der Region eingehandelt. Denn das eigentliche Ziel, eine selbstverwaltete Räumlichkeit in der Nähe der Herner Innenstadt zu eröffnen, ist weiterhin unrealisiert. „Das hatten wir uns auch mal anders vorgestellt“, sagt Kai Nordemann, der aktuell als Vorsitzender des Trägervereins zumindest formal den Hut auf hat. Aber an der Vision wird weiter gearbeitet. Von Anfang an sei es aber Anspruch der Initiative gewesen, die selbstorganisierte Kulturarbeit nicht auf den Tag nach der Erkämpfung eines Zentrums zu verschieben, sondern den Bedarf durch die Organisation von Veranstaltungen in Herne deutlich zu machen. Seitdem stellen die Basisaktivist*innen Konzerte, Partys, Poetry Slams, Kunstausstellungen und Bildungsveranstaltungen auf die Beine – und natürlich das inzwischen überregional bekannte KAZ Open Air, mit dem sich inzwischen sogar die Stadt und einige Sponsoren zaghaft schmücken: Ohne das KAZ-Engagement würde es in Herne kulturell tatsächlich um Einiges trostloser aussehen.

Recht auf die Stadt

Dass sich der Verein mit seinem Erfolg selbst im Weg steht – nach dem Motto, es geht doch auch ohne Zentrum – das glaubt Kai Nordemann nicht. „Seit einem halben Jahrzehnt müssen wir beständig mit Notlösungen rumdoktern. Hier könnte so viel mehr passieren, wenn es diesen selbstverwalteten Ort endlich gäbe. Die Jugendlichen und Kulturaktiven in Herne haben ein Recht auf ihre Stadt! Deswegen haben wir das Ziel nicht aus den Augen verloren. Das Open Air ist auch eine großartige Möglichkeit, das Thema nach vorne zu bringen“, so Nordemann weiter.

Skapunk-Urgesteine und Nachwuchs-Bands

Aber auch rein musikalisch lohnt es sich, am Festivaltag im Hibernia-Skatepark vorbei zu schauen. Neben Rantanplan, den Hamburger Aushängeschildern der Skapunk-Szene in Deutschland, sorgt die Electropop-Band Susanne Blech für Vorfreude. Die aus Herne stammende Combo ist fraglos eine der Szene-Durchstarterinnen aus der Region: Auf dem Festival des Elektropunk-Labels Audiolith, bei Bochum Total, Juicy Beats und Olgas Rock konnte Susanne Blech bereits vor großem Publikum beweisen, dass es sich beim Ruhrgebiet keineswegs um politisch-kulturelle Provinz handeln muss. Die Zusammenarbeit mit der Berliner Band Egotronic sowie dem Saxophonisten Klaus Fiehe haben für zusätzliche überregionale Aufmerksamkeit gesorgt. Und, wie das bei einer Basisinitiative so ist, kommt natürlich der Nachwuchs nicht zu kurz. Love A aus Trier wollen auf dem Festival Duftmarken zwischen NDW-Anleihen, Hamburger Schule und drängendem Punkrock setzen. Selectamood aus Bochum setzen dagegen auf ihren eigenen alternative elektro Stil. Als „Knaller“ freuen sich die KAZ-Aktiven auf KMPFSPRT, dem noch recht jungen Punk-Rock-Projekt aus Bonn, das aber bereits die Gorilla Biscuits auf ihrer Deutschland-Tour supportet hat. Schließlich haben die Mitglieder aus ihren früheren Bandprojekten Fire in the attic und Days in Grief wahrlich genug Bühnenerfahrung. Eröffnet wird das Festival von der Herner Band Langoliers (Indierock) und der Punkrock-Combo Mango, die bereits seit über zehn Jahren im Geschäft ist.

5. KAZ-Open Air
am 25. August 2012
ab 13 Uhr, Skatecontest ab 12 Uhr (Anmeldung vor Ort)
Mit: Rantanplan (Ska-Punk aus Hamburg), Susanne Blech (Electro-Pop aus Herne/D‘dorf), Love A (Punkrock aus Trier), KMPFSPRT (Business-Punk aus Köln), Selectamood (Electro/Alternative aus Bochum/Herne), Mango (Punkrock aus Herne), Langoliers (Indierock aus Herne).
Ort: Skatepark Hibernia (nähe Cafe del Sol), Koniner Str., Herne.
Eintritt frei.

 

 

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