Studienfächer angeben, Leitfaden lesen und dann kann es losgehen. Der größte Pluspunkt: Selbst für Studierende von Fächern, denen sonst routinemäßig Realitätsferne oder Elfenbeinturmdenken vorgeworfen wird, ist die Auswahl überraschend groß. Die Suchergebnisse werden als PDF-Liste angezeigt, die zusätzlich nach Merkmalen wie Tätigkeit, Unternehmen, Ort und Tätigkeitsbeginn aufgeschlüsselt sind. Ein Nachteil: Studierende erfahren nicht immer, ob eine Praktikumsstelle vergütet wird oder nicht. Denn das hängt von der Stellenausschreibung des jeweiligen Unternehmens ab. Oftmals fehlen darin Informationen wie diese jedoch gänzlich.
Die Börse ist kostenlos – sowohl für Studierende, die nach einem Praktikumsplatz suchen, als auch für Unternehmen, die ausschreiben. Betreut wird das Projekt von Antje Heinrich und Louisa Feldmann von Zentrum für ökonomische Bildung. Sie prüfen, ob Stellenangebote seriös sind und streichen Stellengesuche, die bereits erfolgreich besetzt wurden, damit sie nicht länger in den Ergebnislisten der Börse auftauchen. Außerdem kontrollieren sie, ob es sich bei der Ausschreibung tatsächlich um eine Praktikumsstelle handelt oder ob Unternehmen stattdessen vielmehr auf der Suche nach beispielsweise WerkstudentInnen sind. Erst danach geben sie die Angebote für den öffentlichen Bereich frei. Auch für den Fall, dass die Börse missbraucht werden könnte – etwa für die Suche nach billigen studentischen Arbeitskräften – haben Feldmann und Heinrich eine Lösung ins Auge gefasst. „Derzeit haben wir auch eine Feedbackmöglichkeit in Planung. Natürlich können Studierende uns auch jetzt schon kontaktieren. Aber wir hätten dafür gerne eine eigene Funktion, damit Studierende uns Rückmeldungen dazu geben können, wie ihr Praktikum verlaufen ist“, sagt Feldmann.
Die Ergebnisauswahl richtet sich nach mindestens einem der beiden Studienfächer. Sind die ausgeschriebenen Stellen keinem bestimmten Bereich oder Studienfach zuteilbar oder geben Unternehmen entsprechende Informationen nicht von sich aus an, kann es auch schon mal passieren, dass ein fachfremdes Stellenangebot in der Ergebnisliste landet. So werden beispielsweise für die Fächerkombination Philosophie und Religionswissenschaft auch Stellen aufgeführt, für die Studierenden weitreichende finanzwirtschaftliche Kenntnisse mitbringen sollen. Louisa Feldmann erklärt dazu: „Wenn Unternehmen nicht sagen, was sie suchen, haben wir die Möglichkeit, alle Fächer anzugeben. Wir versuchen eine bestmögliche Zuordnung zu gewährleisten. In seltenen Fällen kann es natürlich leider passieren, dass ein Haken aus Versehen an der falschen Stelle landet.“
Die Praktikumsbörse der Ruhr-Uni ist online erreichbar unter:
praktikumsboerse.ruhr-uni-bochum.de
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