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Von Donnerstag bis Sonntag gab es an unterschiedlichen Orten in der Innenstadt Theater zu sehen, Kunst zu betrachten, mitzumachen, zu feiern und vor allem viele unterschiedliche Leute zu treffen. Besonders der letzte Punkt wird immer wieder hervorgehoben, wenn man mit OrganisatorInnen, KünstlerInnen und BesucherInnen über das Festival spricht. Es bringt die Menschen zusammen und sorgt für Vernetzung und Austausch, auch über Grenzen hinweg. Auf der Homepage bloggen die VeranstalterInnen nunmehr rückblickend und mit viel Enthusiasmus über das Festival. Das diesjährige Motto indes war eher nach vorn gerichtet. Neben Theaterdarbietungen gab es daher auch Aktionen, die ganz gegenständlich in die Zukunft hineinwirken. So etwa die Zeitkapseln des Duos Elektro Renate aus Leipzig und Bochum. Man stecke etwas in eine Schachtel, was einen im Moment beschäftigt, gebe die Schachtel weiter und der oder die Nächste macht das Gleiche. „Und in einem Jahr kommen die Kapseln wieder hier an und wir sehen nach, was sich alles darin gesammelt hat“, erklären Eva und Ulrike, die Elektro Renate bilden. Das diesjährige Festivalmotto ist damit gut erfasst, doch was hat das mit Theater zu tun?

Neue Kunstparameter

Diese Frage beantworten Deniz Bulan und Raffaela Phannavong vom Organisationsteam folgendermaßen: „Bei megaFon geht es längst nicht mehr nur um klassisches Theater. Wir bieten darüber hinaus Performances, lecture performances – das sind Vorträge der besonderen Art –, Installationen und mehr.“ Das soll zum Nachdenken anregen über den Inhalt und die Form. Deniz: „Was ist überhaupt Kunst? Muss Kunst immer in denselben Parametern stattfinden?“ Damit einer dieser Parameter nicht „Elite“ ist, ist das Festival vor zwei Jahren in die Innenstadt gezogen. „Mittlerweile sind wir wirklich in der Stadt angekommen“, so Raffaela. Ist das Festival also auch nicht mehr studentisch? „Wir bieten Raum für KünstlerInnen aus dem studentischen Umfeld und keinen Profis. Das Festival ist eins von Studierenden für alle“, sagt sie. So gebe es nicht nur Studierende unter den BesucherInnen.

Vor der Paulskirche ernteten die jungen Frauen der Gruppe Hysterisches Globusgefühl viele verwirrte Blicke der Vorbeigehenden, als sie in einer Art Demonstration dazu aufriefen: „Macht nichts!“, um einer „Aktivitätsspirale“ zu entgehen. Auch das Bochumer Ordnungsamt hat die Aktion besucht. Unter anderem, weil PassantInnen das Äußere der Aktivistinnen, pardon Passivistinnen irritierte: Feinripp-Unterhosen über der Strumpfhose. „Euch werde ich nicht zuhören. Zieht euch erstmal anständig an!“, rief ein entrüsteter Mann den Damen zu. Mitmachkunst mit Bestand war in der Unterführung am Bermudadreieck zu finden: die schwarzen Wände des Tunnels wurden zu Tafeln umfunktioniert. Kreide lag aus. Und nun zieren neben Grüßen und Parolen auch Penisse die Wände der Unterführung. Auch das sind Spuren, die megaFon hinterlassen hat.

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