Die RUB hat am 28. Februar ein Date mit der Exzellenzinitiative. Dafür hat sie sich sogar eine eigene Choreografie ausgedacht, aber leider nur oberflächlich zurecht gemacht. Denn sie wird gerade nur entlang der Begehungsroute weiß gestrichen. Seit kurzem ist das Elend aber auch bei Nacht weithin sichtbar. Denn das neue Leuchtschild am Musischen Zentrum ist gewissermaßen die strahlende Spitze des Eisbergs einer ganzen Reihe kurzfristiger kosmetischer Korrekturen auf dem Campus, die schon jetzt heiße Anwärterinnen für die absurdeste Aktion des Jahres sind. Das Protestplenum an der RUB hat zudem pünktlich zur anstehenden Begehung interne Dokumente veröffentlicht. Während die Stadt ihren neuen Namen noch verzweifelt mit ‚Univercity‘-Identität zu füllen versucht, verkündet das Web-Team der RUB auf Facebook der ‚RUB-Würfel‘ mit den weißen Initialen auf blauem Grund strahle nun allen entgegen, die über die Unistraße kommen. Das liest sich wie ein verzweifelter Versuch von Sympathie-Fishing. Und verdammt, die Rub hat`s nötig. Vielleicht auch deswegen ziert demnächst das gleiche leuchtende Logo noch das Treppenhaus am Verwaltungsgebäude. Dann, so heißt es, habe der Campus endlich einen richtigen Eingang. Na, Gott sei Dank. Vor allem natürlich, weil sonst niemand gewusst hätte, wie man ohne Leuchtsignal eigentlich auf den Campus kommt. Hatten sich die vielen Studierenden im vergangenen Semester also doch nur verlaufen. Unter der Mitteilung finden sich schnell die ersten kritischen Nachfragen: „Wann ist denn der Topf für ‚deko&schnickschnack‘ endlich leer?“, fragt eine Studentin. Und ein Kommilitone antwortet ihr: „‚deko&schnickschnack‘“ wurde aufgestockt mit den Geldern von ‚anfahrt&parken‘.“ Ein anderer nähert sich der Veränderung fast ähnlich enthusiastisch: „Wenn man sich jetzt dank einer zerbrochenen Bodenplatte auf dem Campus den Hals bricht, hat man als letzten Blick immerhin diesen tollen Würfel vor Augen. RUB-Style of problem solving“, so der erste Eindruck unter den Studierenden. Und das, obwohl sich Rektor Weiler und sein Team schon seit zwei Jahren auf die finale Begehung der GutachterInnen vorbereiten. Das Protestplenum indes kündigt für den Rundgang der WettbewerbsgutachterInnen am Dienstag Widerstand an. Auf ihrer Homepage haben sie interne Anweisungen an die MitarbeiterInnen der RUB dokumentiert. Dort ist unter anderem zu lesen: „Wenn der Rektor zu einer Frage gesprochen hat, ist Schluss – dazu gibt es keine Ergänzungen.“ Andreas Schmidt, Mitglied des Protestplenums, berichtet: Dass MitarbeiterInnen Kritik am Verfahren äußern, sei nicht erwünscht. Stattdessen sollten die TeilnehmerInnen an dem Rundgang „Englisch-Vokabeln wie Reisekostenabrechnung oder Technologietransfer lernen“, so Schmidt. Schon jetzt weiß jeder, welche Campus-Tour für die Begehung geplant ist. Ulrike Tewes berichtet von der Generalprobe der Begehung, die am vergangenen Freitag stattgefunden hatte: „Nur auf diesem Weg wurden Flure neu gestrichen, neue Namensschilder an den Büros befestigt und Sitzecken eingerichtet, die vorher nicht da waren.“
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