Mal nachrechnen: Das Buch hat 460 Seiten und wurde rund 1,3 Millionen Mal verkauft. Macht, nach Adam Riese, eine unglaubliche Armada von 598 Millionen Buchseiten – wie viele Bäume diesem Gemetzel zum Opfer fielen, mag man sich kaum vorstellen. Scheiß auf die Antifa, hier muss mindestens Greenpeace aktiv werden! Sonst attackieren die ja auch ständig russische Holzfrachter, die ihre Bäume aber wenigstens in Kack-Pappe umwandeln, und nicht in Bücher für die Rassenforschung. Und erst die Tiere. Neuerdings müssen arglose Lipizzaner-Hengste herhalten, um die Verunreinigung deutschen Blutes für den akademischen Sarrazin-Mob anschaulich zu machen. Mal angenommen, sinnierte Sarrazin jüngst, die Deutschen wären Lipizzaner-Hengste. Soweit, so unvorstellbar. Was aber würde nun passieren, wenn plötzlich „belgische Ackergäule“ in einem schier grausamen Akt der Blutschande in diese edle Lipizzaner-Linie „eingekreuzt“ würden? Nun, nicht etwa die Entstehung einer glücklichen Multikulti-Pferdefamilie. Stattdessen werde etwa die exzellente Laufbegabung der Lipizzaner beeinträchtigt – übrig bliebe ein genetisch minderwertiger belgischer Acker-Bastard. Keine schöne Vorstellung, fürwahr. Und Glück haben „wir“, in diesem Konstrukt die hochwertigere Pferderasse zu sein. Auf die Ackergäule wartet die Salami-Fabrik. Wäre da nicht… Ach nein, das passt jetzt nicht zu der schönen Geschichte. Oder doch, kurz: Sarrazin scheint Einiges nicht zu wissen. Pferdeexperten, selbst Lipizzaner weil deutsch, sagen: Die „Lippizaner sind nichts anderes als eine Auskreuzung aus dem spanischen und italienischen Barockpferd, das seinerseits schon einen gehörigen arabischen Einschlag hatte, und einem weiteren Araberhengst.“ Klugscheißer. Das ganze schöne Bild! „Belgische Ackergäule“ indes existieren laut Experten überhaupt nicht. Und noch was: „Sarrazenen“, namensgebender Volksstamm der Sarrazins, ist „eine Sammelbezeichnung für die muslimischen Völker“, die „ursprünglich (…) im Nordwesten der arabischen Halbinsel“ siedelten. Hätte ihm sein Opa aber auch mal erzählen können. Oder Wikipedia, wie mir. Die Sarrazenen waren übrigens berüchtigt für ihre Piraterie, und wer weiß, vielleicht haben sie bei dem einen oder anderen Landgang auch mal einen Lipizzaner-Hengst mitgehen lassen. Minus mal Minus gleich Plus, heißt: Wenn nun also ein arabischer Sarrazene einen arabischen Hengst stiehlt, muss etwas Gutes dabei rauskommen. Es sei denn, die belgischen, ergo europäischen Ackergäule funken wieder mal dazwischen.
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