Los geht es am Freitag mit dem Musik- und Tanzprojekt Wellness des Essener Saxophonisten Florian Walter: Mit ihrem Programm „Beauty Farm“ bieten sie eine spartenübergreifende Kunstperformance dar, die ihresgleichen sucht. Zeitgenössischer Tanz und situativ-intuitive Musik bilden eine Symbiose, deren Ursprung nicht hierarchisch organisiert ist, also weder vertonten Tanz noch Tanzmusik darstellt. Losgelöst von vorher festgelegten Vorstellungen wollen die ProtagonistInnen versuchen, verschiedene Impulse aufzunehmen, augenblicklich zu verarbeiten und wieder ins Geschehen einzubringen.
Weiter geht es mit den GewinnerInnen des Folkwang-Jazzpreises 2010: das Mara Minjoli Quintett. Hip-Hop, RnB, Afro-Rhythmen, Drum&Bass sowie ein hohes Maß an Experimentierfreude werden mit jazztypischen Harmonien und ausgedehnten Improvisationen verwoben – basierend auf erdigem Sound und pulsierenden Grooves. Auf einer Ebene unterschiedlicher kultureller Herkunft mit KünstlerInnen aus Deutschland, Polen, Brasilien und Kamerun und einer damit einhergehenden, erfrischenden musikalischen Inspiration, präsentiert die Band ihre eigene Musik: eine Synthese aus jugendlicher Moderne und Jazz-Charakteristika.
Auch der Veranstalter des Festivals, Martin Theurer wird am Freitag auf der Bühne stehen – mit Paul Lovens und Erhard Hirt wird er am Piano improvisieren, was das Zeug hält. Martin Theurer selbst meint: „Meine Dream Band hat sich gefunden! Ich fühle mich einfach nur glücklich in dieser Besetzung und kann mich musikalisch frei bewegen wie ich will – es entsteht immer spannende Musik.”
Hochkarätiger Samstag
Sieben Länder, sieben MusikerInnen, drei Tage Trial and Error – eine Europatour: Zum dritten Mal schickt das paneuropäische Netzwerk jazzplayseurope sieben der besten MusikerInnen in einem gewagten Experiment auf Konzerttournee durch Europa und organisiert so das perfekte künstlerische Blinddate. Dieses Jahr probten die TopmusikerInnen drei Tage in Amsterdam und werden nach Konzerten im Bimhuis in Amsterdam, Bratislawa, Gent, Tourcoing und Luxemburg ihr einziges Deutschlandkonzert auf dem Jazzfest Bochum geben.
Weiter geht’s mit schultzing feat. Mateusz Smoczynski. Pianist und Komponist Stefan Schultze, Saxofonist und Komponist Peter Ehwald, Sängerin Hanna Jursch, Bassist Peter Schwebs und Schlagzeuger Timo Warnecke entwerfen facettenreiche Bilder zum Hinhören. Hörbilder, die sich wenig um Kategorisierungen kümmern, die Jazz sind, die Pop sind, die Neue Musik erahnen lassen. Deutsche Texte in der meist englischsprachigen Welt des Jazz, überhaupt der Einsatz der menschlichen Stimme prägt den Klang dieser Band. „Federleicht“ – so haben schultzing ihr neues Album genannt, ihr erstes mit dem Geiger Mateusz Smoczynski.
Appetitlicher Abschluss
Dieses Jahr wird es – eine Premiere beim Jazzfest – auch eine Sonntagsveranstaltung geben: Im wiedereröffneten Hardys findet ein gemütlicher Jazzbrunch statt. Wie kann man einen winterlichen Sonntagmorgen besser verbringen als mit Kaffee, Rührei und ein paar Takten entspanntem Jazz auf den Ohren? Für die musikalische Unterhaltung wird das Trio Lila sorgen. Lila wurde im Sommer 2009 von der Sängerin Laura Totzke in Essen gegründet. Pulsierende Loops und experimentelle Instrumentierungen geben diesem Trio seinen außergewöhnlichen Stil. Interaktiv und verspielt vermischen sich Jazz und Pop in den fein arrangierten Songs, die aus eigener Feder stammen.
Sonntag, 20.11.2011: Jazzbrunch
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