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Auferstanden aus Ruinen

Foto-Goldkante-DasFamilienglckHinterDenTurntables-SandraUndEmilDie Geschichte der Bar ist eng verzahnt mit der Geschichte der kreativen Szene in Bochum und führt weit zurück in die Tiefen der 90er Jahre. Die vornehmlich studentisch geprägte Szene, die sich im „Rauschen“ an der Herner Straße traf, expandierte und bescherte der Stadt einen Hauch Prenzlauer Berg. In Folge entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft die Disco „Lumen“ sowie die Cocktailbar „London, Tokyo, Paris“. All das ging den Bach hinunter. Nur die kleine Cocktailbar überlebte den Konkurs, da die Stammgäste einen Verein gründeten und fortan den Laden unter dem Namen „Goldkante“ weiterführten. Schnell hatte sich dort ein Party- und Konzertprogramm etabliert, das neben lokalen Acts wie dem 99 Cent-Theater und nationalen DJ-Größen wie Hans Nieswandt auch international punkten konnte. Doch ob Liedermacher aus New York oder DJs aus Marseille – entscheidend blieb die Wohnzimmeratmosphäre. So soll es nun auch in der neuen Goldkante an der Alten Hattinger Straße weitergehen. London, Tokyo, Paris in Ehrenfeld.
Die neue Location ist weitläufiger, mit großen Räumen und Raucherlounge. Dennoch macht sich gleich beim Eintritt der gewisse Goldkanten-Charme bemerkbar. Der erste Blick fällt auf die Turntables in der chilligen Wohnzimmerecke. „Man kann im neuen Ambiente noch die alte Goldkante erkennen“, meint Sandra Schulz. „Das Einzige, was fehlt ist die Winke-Katze.“ – Doch da lässt sich bestimmt Abhilfe schaffen.

Sahnehäubchen im Kreativquartier

Die Neueröffnung der Goldkante macht das Kreativquartier Ehrenfeld komplett. Die Cocktailbar ist quasi zuhause angekommen. Denn viele Kreative aus dem Umfeld des alten „Rauschens“ haben im sogenannten „Viertel vor“ ihre Klamottenläden, Galerien und Agenturen aufgemacht. Weitere folgten nach. Mit den Kneipen „Freibad“, „Orlando“ und „Coxxx“ zog schon vor Jahren ein frischer Wind in das damalige Malocherviertel. Nun wird in direkter Nachbarschaft die Goldkante das Angebot ergänzen. Drei Minuten Fußweg vom Bermudadreieck hat sich eine spannende Alternative zur Kommerz-Kneipenmeile entwickelt. Mittlerweile gilt das Ehrenfeld als das In-Viertel in Bochum. Mit der Ankunft der Goldkante dürfte der Hype einen weiteren Schub bekommen.
Zu welchen Fieberkurven dieser Hype ansteigen kann, bewies die Eröffnungsparty der Goldkante am 16. September. Bereits am Vormittag war bei You-Tube ein Trailer erschienen, indem bsz-Autor Carsten Marc Pfeffer in der Rolle des DDR-Politbüro-Bonzen Günther Schabowski die Eröffnung der Nachtbar verkündigte: „Sofort, unverzüglich!“ – Innerhalb von Stunden hatte der Clip über 1.500 Klicks. Die Mauer war gefallen. Am Abend das ganze Viertel samt BesucherInnen auf den Beinen. Dass gleichzeitig der beliebte Kulturflohmarkt im U-Bahnhof stattfand und viele Läden ihre Pforten über Nacht zu Partys und Konzerten geöffnet hielten, sorgte dafür, dass die Eröffnung zum Viertel-Happening geriet. Besser hätte der Start nicht verlaufen können.   
Um sich näher kennenzulernen, gibt es am 03. Oktober ab 15 Uhr ein öffentliches Kaffetrinken für Mitglieder, Freund­Innen und alle, die es werden wollen. Hingehen kann sich lohnen: Auch die neue Goldkante wird von Gästen leben, die Lust haben, ihre Lieblings-Bar selbst mitzugestalten.

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