Die Veranstalter der Demos in Biblis und Ahaus sind zufrieden und freuen sich, dass so viele junge Menschen den Aufrufen gefolgt waren. Dies beweise, dass die Anti-Atom-Bewegung den Sprung über die Generationen geschafft habe und der Atomausstieg auch für Jüngere ein wichtiges Thema sei, so der Veranstalter in Ahaus. Die Atomkraft und vor allem der Atommüll sind Themen der Zukunft; so auch eine Forderung des Stopps der Atommülltransporte – nicht nur nach Ahaus, sondern weltweit, wie etwa aus Frankreich nach Gronau oder ins russische St. Petersburg.
Strahlung kennt keine Grenzen
Es hilft nicht, wenn in Deutschland die Atomkraftwerke abgeschaltet werden und Firmen wie E.on oder RWE in Rumänien und Großbritannien neue baut. Die Politik ist gefordert, Alternativen wie Solar-, Wind- und Wasserenergie zu fördern und komplett auf Atomkraft zu verzichten. Da reicht es nicht nur, die schwarz-gelbe Mehrheit zu kippen. Europaweit muss verhindert werden, dass weiterhin Firmen Gewinne aus der Atomkraft ziehen. Rashid Alimov von der russischen Umweltorganisation Ecoperestroika erinnerte sich gemeinsam mit den Demonstrierenden an die Katastrophe von Tschernobyl. Der Super-GAU und die bis heute tödlichen Folgen zeigten deutlich, dass Strahlung keine Grenzen kenne und die Atomkraft nicht zu beherrschen sei, so Alimov. So müsse auch verhindert werden, dass die Energiekonzerne E.on und RWE Atommülllager in Russland bauen. Gerade in Russland sei es schwierig, die Gesellschaft zu Protesten gegen die Atomkraft zu bewegen – umso schlimmer sei es dann, wenn der Müll nach Russland verbracht wird und ohne Reaktion der Bevölkerung strahlt.
Mehr Sonne in NRW
Zwei Wochen vor der Landtagswahl fordern die Umweltverbände und Initiativen, dass NRW atomfrei werden muss. NRW ist mit dem Zwischenlager in Ahaus, der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage in Gronau, dem Atomforschungszentrum in Jülich und den Sitzen der Energieriesen E.on und RWE Zentrum der Atomkraft in Deutschland. Wenn es hier gelingen würde, Nein zur Atomkraft zu sagen und die erneuerbaren Energien zu fördern, wäre dies ein wichtiges Signal für die Politik in ganz Deutschland und Europa.
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