In „Komma lecker bei mich bei, Kleines Ruhrpott-Lexikon“ gibt Bender seine Ansichten über das Ruhrgebiet zum Besten. Alphabetisch sortiert, wie es sich für ein Lexikon gehört, präsentiert der Gewinner des ersten Platzes beim „Köln Comedy Club“ alles, was zum Pott dazu gehört. Er weiß zu berichten, dass das Revier „nicht nur der landschaftliche Übergang zwischen Rheinland und Westfalen und damit die ideologische Schnittmenge zwischen rheinischer Frohnatur und westfälischer Sturheit“ ist, sondern auch von der A 40 durchschnitten wird, die, so glaubt er manchmal, „unter die parkenden Autos geteert“ wurde.
Heimatverbunden
Doch auch wenn Bender in Bochum geboren und aufgewachsen ist, so reicht seine Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet doch nicht so weit, als dass er an der Region und den Menschen, die den Pott über die Maßen loben, keine Kritik übt. Zum Beispiel scheinen ihm die japanischen Touristen zu fehlen, die sich in ihren Ferien gerne in Städten mit historischen Innenstadtbereichen einfinden. Zumindest lässt sein Kommentar über das, was sich „Hattinger Altstadt“ nennt etwas in diese Richtung vermuten: Er belächelt all jene, die die Hattinger Innenstadt loben, und rät, die Erwartungen lieber zurückzuschrauben, denn „Hattingen ist nicht Heidelberg, wo man sich in schmalen Altstadtgässchen regelrecht verlaufen kann und Touristen aus dem entfernten asiatischen Ausland sich gegenseitig grinsend vor die Objektive laufen. In Hattingen habe ich jedenfalls noch keinen Japaner in der Altstadt gesehen. Warum auch? Was soll man hier schon fotografieren?“
Lesungen
Der gebürtige Bochumer ist seiner Heimatstadt immer treu geblieben. Er behauptet häufig, dies sei aus Faulheit geschehen. Das mag auch der Grund sein, warum seine erste Lesung am 13. Januar in der Bochumer Innenstadt stattfindet, erklärt aber nicht ganz, warum das Ruhrgebiet, und damit auch Bochum, Thema seines Buches geworden ist.
Obwohl die Themenwahl des Buches nur logisch erscheint, zieht man in Betracht, dass er Bochum, nach eigenen Angaben, nie für längere Zeit verlassen hat und schon seine Magisterarbeit zum Thema Humor geschrieben hat, genauer gesagt über „Die Mittelalter-Symbolik in den Filmen Monty Pythons und Terry Gilliams unter besonderer Berücksichtigung des ‚Parzival‘ von Wolfram von Eschenbach.“ Der Mann weiß also worüber er redet, wenn es um Humor und den Ruhrpott geht. Wer auch hören will, wie er es tut, dem seien seine Lesungen ans Herz gelegt.
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