Ende November sind Macondo drei Dinge: Das Literaturfestival, das Magazin, sozusagen die Mutter des Festivals, und natürlich die fiktive Welt, in der Familie Buendía aus dem Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez lebt. Für Frank Schorneck, Herausgeber des Magazins und Veranstalter des Macondo Literaturfestivals ist Macondo damit der „Ort, an dem gute Geschichten spielen oder erzählt werden.“

Max Goldt

Zum zehnten Geburtstag sollte das Festival eigentlich größer werden, aber die langen Schatten der kommunalen Haushaltssperre machen auch vor fiktiven Orten nicht Halt. Das Festival kann sich aber trotzdem sehen lassen. Eröffnungsleser ist dieses Jahr Max Goldt. Der 1958 in Göttingen geborene Kolumnist der „Titanic“ stellt sein neues Werk „Das Buch Namens Zimbo“ vor. Diese Kolumnensammlung knöpft sich das „Sprachliche Ungeziefer“ vor und zeigt den Kampf des Autors gegen die Verlotterung von Wortschatz und Syntax. Wer den Kämpfer gegen Sätze mit „Im Endeffekt“ live sehen möchte, hat am 22. November die Chance dazu.

Markus Orths

Weiter geht es mit einer Lesung von Markus Orths aus der Fortsetzung seines Romans „Lehrerzimmer“ am 24. November. Mit „Hirngespinste“ legt der ehemalige Englischlehrer aus Karlsruhe eine groteske Farce über die Schattenseiten des Lebens als Autor vor. Aber damit nicht genug. Wie in jedem Jahr, so legt das Macondo Literatur Festival auch 2009 wieder einen Schwerpunkt auf junge Autoren, die ihre Debütlesung in Bochum geben werden. Am Abend des Debütantenballs sind diesmal Katharina Bendixen, Thomas Klupp und Stefan Petermann die Vortragenden. Sie präsentierten ihre Erstlingswerke.

Ehemaligentreffen

Wer wissen will was aus den Debütant_innen des letzten Festival-Jahrzehnts geworden ist, hat beim Ehemaligentreffen im Theater unter Tage eine gute Chance dazu. Hier lesen Autoren und Autorinnen, die den Anfang ihrer Karriere beim Macondo Festival gemacht haben und die jetzt schon etablierter sind, wie etwa Ricarda Junge. Sie liest aus „Eine schöne Geschichte“, ihrem neusten Werk, das es 2008 bereits auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis geschafft hat. In diesem Buch erzählt sie die eher abgefahrene Geschichte von Marie, die aufgrund einer Verwechslung in einem Studierendenwohnheim landet. Als ihre Mitbewohnerin verschwindet, verändert sich die Welt für sie und die Leser_innen erfahren, was eine feministische Endzeitgrotestke ist.

Karten für die Veranstaltungen im Schauspielhaus gibt es unter 0234/ 3333 5555, für alle anderen an den bekannten Vorverkaufsstellen, im Mandragora und in der Buchhandlung Janssen.

Mehr unter:
www.die-lust-am-lesen.de
Max Goldt: Ein Buch Namens Zimbo, Rowohlt Verlag, 208 Seiten
Markus Orths: Hirngespinste, Schöffling & Co., 160 Seiten
Ricarda Junge: Eine schöne Geschichte, Fischer Verlage, 256 Seiten

 

0 comments

You must be logged in to post a comment.