Eine besondere Ehrung verdient sich der Atomschutzbunker auf dem Campus wegen Etablierung mitmenschlicher Kommunikation und Zusammenhalt zwischen den Völkern. Um ihn ranken sich ähnlich viele Mythen wie um den diesjährigen Friedensnobelpreisträger – verspricht er doch Schutz in dunklen Zeiten und vor den bösen Schurkenstaaten. 8.000 Menschen kann der campuseigene Schutzbunker in sich beherbergen. Es heißt, er biete den Ausweg – durch einen geheimen Verbindungsschacht zum Kemnader See. Man sollte nur hoffen, dass man seinen Schutz nie braucht. Vielleicht ein guter Grund um vorab mit der Verleihung des Preises dafür zu sorgen, dass es so leidlich friedlich bleibt. Der nächste Kandidat ist ebenfalls ein heißer Anwärter auf den noblen Preis. In der Hitliste der Forschung, die vor allem der Gesundheit der Menschen von Nutzen sein soll, rangiert dieser eindeutig ganz oben. Das Tierversuchslabor der RUB, das – nicht zuletzt dank seiner vielen KritikerInnen – versucht, die Verluste, welche ein solches Unterfangen leider immer mit sich bringt, im Rahmen des Machbaren zu minimieren. So heißt es schon in der bsz #752: „Üblicherweise werden die Versuchstiere zur Kooperation motiviert, indem ihnen jegliche Flüssigkeitszufuhr verweigert wird und die Versuchstiere nur für erfolgreich erledigte Aufgaben einige wenige Tropfen zu trinken bekommen.“ Ähnlich wird in einem bekannten amerikanischen Labor auf Cuba verfahren. Die KritikerInnen können also beruhigt schweigen…
Der dritte Kandidat ist das Tutorienzentrum: Demütig steht das glänzende Gebäude im Schatten des unansehnlichen MA-Gebäudes. Es hat seit Beginn seiner Existenz einige Umwandlungen erfahren: Zunächst speiste es die Studierenden der Universität als „Ersatzmensa“ und diente somit als Hungersnot vermeidendes Projekt. Als aber die neue Mensa fertiggebaut war, brauchte man unseren Kandidaten nicht mehr so recht. Aber so leicht kapitulierte dieser nicht und beschloss, sich von nun an der Freiheit zu widmen: Die Freie Uni Bochum fand in seinen Hallen Unterschlupf. Doch niemand konnte ahnen, dass sich die Macht der Gegner als so durchdringend und folgenschwer erweisen würde. Ein Konflikt entbrannte und beide Seiten verhinderten die vorzeitige Abrüstung schwerer Geschütze. Das heutige TUZ musste sich wieder aufrappeln.
Nach Beseitigung der Opfer ging es ans Werk. Seit zwei Jahren haben nun alle Studierenden die Möglichkeit, sich in dem Gebäude gebührend zu bilden: In angenehm geselliger Atmosphäre erscheint es ein Leichtes, interpersonelle Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden zu optimieren. Ein reger Interessensaustausch wurde durch das TUZ und seine offene Gestaltung ermöglicht. Hier kann man wieder anderen zuhören! Diese Entschlossenheit, die manchmal zu laut wirken mag, ist es wert, belohnt zu werden. Möge dieser Preis dem Gewinner Zuversicht und Kraft für seine zukünftige Aufgabe schenken.
Für den Versuch und das Versprechen des Friedens geht der Preis folglich an jenen Platz auf dem RUB-Campus, welcher auch künftig am meisten für Frieden sorgen könnte: an das TUZ! Selten hat ein Gebäude im selben Ausmaß wie das TUZ die Aufmerksamkeit der Campusgemeinschaft auf sich gezogen und den Studierenden Hoffnung auf eine bessere Zukunft gegeben. WOW!
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