Das traditionsreiche Festival der Weltkulturen, Kemnade International, steht dieses Jahr unter dem Motto „Orientation 2010“. Schon jetzt ist die Kulturhauptstadt 2010 ein willkommener Anlass, mit allen Kulturhauptstädten des Jahres 2010 zusammenzuarbeiten. Istanbul und Pécs in Ungarn sind Heimat vieler auf dem Festival live zu bewundernder KünstlerInnen, ebenso wie natürlich auch der gesamte Rest Europas, Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Es wird also international zugehen auf Haus Kemande.
Diese 20. Auflage des Festivals auf der Wasserburg in Hattingen wird eine Mischung aus vielen Stilrichtungen bieten, so dass für jede/-n etwas dabei sein sollte: Von klassischer Musik und Volksmusik über Crossover aus Ethnic-Roots mit Pop und Jazz wird alles vertreten sein. Der besondere Reiz des Festivals wird auch in diesem Jahr wieder darin liegen, dass das neue Selbstbewusstsein der Migrantenjugendlichen in ihrer eigenen Musik hörbar werden wird. Natürlich werden nicht nur altbekannte Größen der Szene zu hören sein, sondern auch junge KünstlerInnen hier aus der Region.
Lange Tradition
Schon seit 1974 bietet Kemnade International dem neuen kulturellen Reichtum der Region mit seinen multi-ethnischen Kulturgemeinschaften, ihrer Musik, dem Theater, der Literatur und der bildenden Kunst eine Plattform, um sich zu präsentieren. Das Festival wurde als ein Kooperationsprojekt des Kunstmuseums Bochum und der zahlreichen AusländerInnenvereine und -organisationen in Bochum, Hattingen, Witten sowie anderen Städten des Ruhrgebiets gegründet und ist seither eine feste Instanz geworden. Mittlerweile steht Kemnade International für drei Jahrzehnte erfolgreiches Kulturprogramm. Alles begann mit klassischer Musik und Volksmusik. Heute ist wohl zeitgenössische Weltmusik der beste Ausdruck für das vielfältige Angebot. Unter anderem Flamencogitarrist Rafael Cortes und der Raimusiker Djamel Laroussi starteten ihre internationale Karriere auf Kemande International.
Beeindruckende Kulisse
Aber nicht nur die Musik lockt an diesem Wochenende, auch die Wasserburg Kemnade ist immer einen Besuch wert. Das imposante Anwesen ist von einem breiten Wassergraben und schweren Mauern aus Sandstein umgeben und hat eine stolze Geschichte, die bis ins zwölfte Jahrhundert zurückreicht.
Haus Kemnade, so wie man es jetzt kennt, wurde zwischen 1602 und 1704 auf den Grundmauern der 1589 abgebrannten ersten Wasserburg wiederaufgebaut. Ein spannendes Detail dieser Geschichte ist, dass das zum Wiederaufbau verwendete Material von der Ruine der Burg Blankenstein stammt. Seit 1921 ist Haus Kemnade, das sich eigentlich auf Hattinger Boden befindet, im Besitz der Stadt Bochum. Heute wie damals liegt Haus Kemnade wunderschön, inmitten eines Natur- und Wasserschutzgebietes, es bietet also den perfekten Rahmen für ein multikulturelles Festival.
Mehr als nur Musik
Natürlich bietet Haus Kemnade am Wochenende um den 20. Juni nicht nur Natur und Musik – ein Basar, kulinarische Treffpunkte und ein mittelalterlicher Markt runden das Festival ab. Auch der Eintritt lässt sich sehen: Vier Euro kostet eine Tageskarte, acht Euro eine Festivalkarte für das gesamte Musikwochenende. Während des Festivals ist die Wasserburg, An der Kemnade 10, wohl am besten per Bus zu erreichen.
Mehr Informationen unter
www.bochum.de/kemnade-international
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