In dem selbst geschriebenen und konzipierten Stück will der Papst das Fegefeuer abschaffen. Weil das Oberhaupt der katholischen Kirche vor der Pressekonferenz in Rom stolpert, kann er die Abschaffung der „Zwischenhölle“ erst eine Stunde später als geplant verkünden, da er zunächst noch medizinisch versorgt werden muss. Für Damian Schmidt, gespielt von Daniel Glade, schlägt das Schicksal an einem für ihn ganz normalen Arbeitstag zu. Er stirbt bei einem Verkehrsunfall und müsste nun laut Karmarechnung des Teufels (Matthias van den Höfel) ins Fegefeuer. Da es dieses aber zum Zeitpunkt von Damians Tod eigentlich nicht mehr geben sollte, bietet der Teufel dem verzweifelten Schwerenöter eine Wette an. Damian hat eine Stunde Zeit, sich bei fünf Frauen zu entschuldigen, denen er in seinem Leben böse mitgespielt hat.

Einzug ins Paradies

Die Zeit läuft. Stets begleitet vom wahnsinnigen Teufel, der ihm seine Entschuldigungstour nicht leichter macht. Die drogensüchtige kleine Schwester (Maren Hötten) weiß gar nicht, was der Bruder ihr eigentlich angetan haben soll – erst der vom Teufel zum Leben erweckte Teddybär lässt sie verstehen und verzeihen, dass es ihr Bruder war, der sie in die Drogensucht getrieben hat. Danach muss sich Damian bei seiner alten Mathelehrerin (Marie-Gabriele von Massenbach) für seine Unverschämtheiten während der Schulzeit entschuldigen. Zudem muss er seine Exfreundin (Petra Hollstein), die er bei einem für sie wichtigen Vorsingen für eine andere hat sitzenlassen, um Vergebung bitten und bei einer alten Kindergarten-Bekannten (Melek Hallacoglu) eine Entschuldigung für diverse Streiche abgeben. Bei der letzten Dame, die ihm verzeihen muss, handelt es sich um seine Oma (Caroline Klinski), welche selbst schon das Zeitliche gesegnet hat und deswegen auch noch nicht weiß, dass ihr Enkelsohn ihren geliebten Hund hat einschläfern lassen, weil Damian keine Zeit hatte, sich um den Vierbeiner zu kümmern. Das Fegefeuer hätte er wohl verdient, meint die Oma und erteilt ihm letztendlich doch noch die heißersehnte Absolution. Das Publikum war schon bereit, mit dem glücklich der Hölle Entkommenen das Happy End und den Einzug ins Paradies zu feiern – doch wieder macht der Teufel Damian einen Strich durch die Rechnung.

Wiederholung erwünscht

Nach diesen beiden Aufführungen ist zu hoffen, dass es bald eine Wiederaufnahme gibt, damit noch mehr ZuschauerInnen die Möglichkeit bekommen, in den Genuss des Talents von Matthias van den Höfel und seiner Theatergruppe zu kommen. Die Idee, welche ihm vor einem halben Jahr beim Einkaufen gekommen ist, wurde mit Witz und stimmiger Musik live gespielt und gesungen, gelungen umgesetzt.

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