Mit leichtem Schweizer Akzent und blauem Jackett kritisiert er die festgefahrenen Denkweisen der Menschen, besonders in den Wissenschaften Geschichte und Archäologie und regt mit seinen eigenen Interpretationen zum Selberdenken an.
Jetzt stand er in einem Exklusiv-Interview bsz-Redakteurin Eva Rendl Rede und Antwort.
eRe: Wie würden Sie sich selbst unseren Leserinnen und Lesern vorstellen?
EvD: Ich bin der Verrückte, der seit 40 Jahren behauptet es seien mal Außerirdische auf der Erde gewesen. Ich bin der Umstrittene, über den die Einen lachen, und den die Anderen ernstnehmen. Und ich bin derjenige, der versucht, den Zeitgeist ein bisschen zu verändern.
eRe: Was hat Sie erstmalig hinter frühen Hochkulturen außerirdischen Einfluss erkennen lassen?
EvD: Ich war auf einem katholischen Jesuiten Internat. Wir mussten Bibelübersetzungen machen, und ich war ein sehr gläubiger Junge. Ich bin übrigens heute noch ein gläubiger Erwachsener. Nur der liebe Gott der Bibel konnte nicht der liebe Gott sein. In der Bibel wurde beschrieben, wie der liebe Gott herumfährt mit einem Fahrzeug, das raucht, bebt, Sand aufwirbelt, Flügel und Metallbeine hat. Speziell beschrieben beim Propheten Hesekiel. Und der liebe Gott meiner Gottesvorstellung, der brauchte kein Fahrzeug, um rumzurasen. Da dachte ich mir, das kann nicht Gott sein, von was reden die eigentlich? Damit fing es an.
eRe: Was halten Sie selbst für Ihr stichhaltigstes Argument?
EvD: Oh, davon gibt es inzwischen sehr viele! Wenn man von Gegenständen spricht, da ist es eindeutig die Grabplatte von Palenque, der Mayastadt in Mexiko. (Anmerkung der Redaktion: Darstellung des Königs auf oder in einem Gerät oder Stuhl, wird von Däniken als Abbild einer Rakete identifiziert.)
Und wenn man die alten Texte betrachtet, dann ist es definitiv das Buch Henoch. Nach hebräischer Überlieferung ist Henoch der erste Mensch, der die Erde mit einem feurigen Wagen verlassen hat. Er hat ein Buch in der ersten Person geschrieben, es gehört zu den Apokryphen-Texten. Und was er beschreibt, ist sensationell. Er kennt die Namen der Außerirdischen, er kennt ihre Funktionen. Das ist sehr beeindruckend. Â
eRe: Wie hat Ihre Umwelt auf Sie reagiert, als Sie sie zum ersten Mal mit Ihren Theorien konfrontiert haben?
EvD: Nur Krach und hämisches Grinsen. „Ja ist denn der völlig verrückt geworden! Erstens gibt es keine Außerirdischen. Zweitens, wenn es sie geben würde, dann würden sie selbstverständlich ganz anders ausschauen als wir Menschen. Drittens weiß jeder Vernünftige, dass Außerirdische und Irdische niemals zusammentreffen, weil die Distanzen im Universum ja riesengroß sind.“ Das war so der allgemeine Tenor.
eRe: Was ärgert Sie an der Kritik besonders?
EvD: Inzwischen nichts mehr. Früher habe ich mich geärgert. Und mich oft auch betroffen gefühlt. Inzwischen habe ich längst anerkannt; Es ist das gute Recht eines jeden Menschen, nicht meiner Meinung zu sein und mich zu kritisieren. Wir leben in einer freien Gesellschaft. Und wenn Menschen mich nicht ernstnehmen, so dürfen sie das. Nur, bitte, ich muss sie dann auch nicht ernstnehmen. Â
eRe: Wenn Sie Ihre Karriere heute nochmal machen dürften, was würden Sie dann anderes machen?
EvD: Vermutlich könnte man nichts anderes machen, wenn man so reingewachsen ist, wie ich es bin. Ich glaube, ich würde für die ersten Bücher noch gründlicher recherchieren und nicht jeden Unsinn glauben, der mir zugetragen wird.
In jungen Jahren ist man schnell begeisterungsfähig. Und man ist auch leichtgläubig. Und überhaupt nicht selbstkritisch. Inzwischen bin ich steinalt. In einigen Monaten werde ich 74 Jahre alt, und ich glaube in den neuen Büchern kann man nichts mehr kritisieren, was Quellen und Zitate betrifft.
eRe: Gibt es eine Theorie, die Sie so nicht mehr aufstellen würden?
EvD: Theorien nicht, aber verschiedene lustige Kleinigkeiten gibt’s, die ganz einfach falsch waren. Im ersten Buch „Erinnerungen an die Zukunft“, da schrieb ich unter anderem über eine Metallsäule, die steht tatsächlich in einem Tempelhof von Delhi in Indien. Und diese Metallsäule stand dort und rostete nicht. Und da habe ich fröhlich geschrieben: Vermutlich ist das ein Gegenstand von Außerirdischen. Diese haben sie mit Absicht dahin gebaut, damit die Menschen sich wundern „Warum rostet das Stück eigentlich nicht?“. Und anfangen, Fragen zu stellen. (Mit einem breiten Lachen:) Inzwischen rostet das Miststück! Â
eRe: Angeblich beenden Sie Ihre Vorträge immer mit dem Satz: „Bitte, meine Damen und Herren, glauben Sie mir kein Wort.“ Stimmt das?
EvD: Im Wesentlichen stimmt es. Denn es geht mir nicht um Glauben. Ich sage oft: „Ich drehe mich im Grabe um, wenn irgendwelche Spinner daherkommen und aus meinem Gedankengut so etwas Ähnliches wie eine Sekte machen!“ Ich sage: „Glauben Sie bitte nichts, sondern prüfen Sie es ganz einfach.“ Ich zeige Dinge, die jeder prüfen kann, wenn er sich die Mühe macht und in eine Bibliothek geht.
eRe: Was möchten sie mit ihren Büchern und Vorträgen erreichen?
EvD: Ich möchte den Zeitgeist verändern. Der Zeitgeist ist ein Phänomen, das immer nur das zulässt, was die jeweilige Vernunft der Mehrheit zulässt. Und ich kämpfe gegen diesen Zeitgeist.
eRe: Wenn Sie eine nichtirdische Intelligenz treffen würden, was wäre Ihre erste Frage?
EvD: Zunächst einmal hätte ich vermutlich Angst. Wenn dann das Kommunikationsproblem gelöst wäre, dann hätte ich Fragen im Ausmaße des Telefonbuches. Ich möchte wissen, wie das Universum entstanden ist. Wie umschreibt und begreift Ihr ein Wesen wie Gott?
eRe: Vielen Dank für Ihre Zeit!
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