Am 27. Oktober machte der Stadtrat nach jahrelanger Diskussion endgültig Nägel mit Köpfen: das Konzerthaus am Marienplatz wird ab 2009 gebaut und soll während des Kulturhauptstadtjahrs 2010 eröffnet werden. Mit den Stimmen von SPD, CDU, UWG und FDP erhielt das Projekt eine breite Mehrheit im Rat. Der geplante Bau ist seit jeher umstritten, da die hoch verschuldete Stadt rund die Hälfte der angepeilten 30 Millionen Euro Baukosten übernehmen soll. Nachdem der Anteil der Stadt Bochum erst kürzlich auf Antrag der SPD um rund zwei Millionen Euro erhöht wurde, versagten die Grünen ihrem Koalitionspartner die Unterstützung und stimmten gegen den Bau des Konzerthauses. Ob der koalitionsinterne Streit um die Konzerthausfinanzierung zum Bruch der Koalition durch die Grünen führt, war zum Redaktionsschluss noch nicht absehbar.
Der Alleingang der SPD-Fraktion ist aber nicht nur im Hinblick auf die prekäre Haushaltslage der Stadt mehr als fragwürdig. ExpertInnen warnen seit Jahren, dass ein weiteres Konzerthaus im Ruhrgebiet nicht die nötigen BesucherInnenzahlen erzielen wird, da sich in Dortmund und Essen bereits zwei vergleichbare Häuser in unmittelbarer Nähe befinden.
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