Die Kritik an den inzwischen nicht mehr ganz so neuen Bachelor/Master-Abschlüssen an deutschen Hochschulen reißt nicht ab und bleibt weiterhin allgegenwärtig. Vergangene Woche äußerte der Deutsche Hochschulbund (DHV) als Interessensvertretung der ProfessorInnenschaft und der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seine vernichtende Kritik gegenüber der Bologna-Reform. Bemängelt wird unter anderem die starke Spezialisierung an den einzelnen Hochschulen, die einen Standortwechsel nach dem Bachelor nahezu unmöglich mache: „Damit wird das Ziel, einen europäischen Hochschulraum zu schaffen, konterkariert“, kommentiert DHV-Präsident Bernhard Kempen das Dilemma. Der DHV vertritt daher die Position, den Master zum Regelabschluss zu erheben. Der Bachelor solle jedoch weiterhin einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss darstellen. Inwieweit dies in der Praxis jedoch umsetzbar ist, bleibt vorerst fraglich. Die Hochschulrektorenkonferenz warnt dagegen vor einem Rückfall in alte Zeiten und will die Bologna-Reformen höchstens in Einzelfällen anpassen. Eine grundsätzliche Diskussion hält sie also trotz anhaltender Kritik und massiver Probleme weiterhin für unnötig.
jk

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