Endlich ist es soweit: ID wird errichtet. Der „architektonische Abschluss“ (RUB-Homepage Jargon) der I-Reihe wird allerdings nicht mit dem klassischen Design der übrigen Hochhausbauten aufwarten, sondern mit einer innovativen U-Form, die Augen der StudentInnen verwöhnen. Wie sich das U gegen das ÙŠ und das Ŷ durchsetzen konnte, ist bisher nicht aufzuklären gewesen.

Die Frage lautet nun: Wie kann man dieses Stück Architektur auch semantisch in die RUB einbauen? Das Konzept ist bekannt: Die RUB ist der Hafen des Wissens, an den die einzelnen Schiffe angedockt haben (außerhalb der RUB hat sich Beton als Baumaterial für Schiffe aber niemals durchsetzen können; aber wer hätte im 18. Jahrhundert dem Stahl eine Zukunft als Werkstoff im Schiffsbau vorausgesagt?!). Das Audimax ist demnach kein unansehnlicher Klotz mit Wasserschaden, sondern eine Muschel, von der man aber noch nicht sagen kann, ob, wenn sich ihr Dach eines Tages komplett aufgelöst hat, eine Perle ans Licht kommt oder lediglich ein wenig faules Muschelfleisch, das eine feine Magenverstimmung verspricht.
Wie soll man also das neue ID-U in dieses muroroaeske Ambiente einbauen? Erste tastende Vermutungen sehen im neuen U drei gestrandete Container, in denen sich das brandheiße Wissen der westlichen Zivilisation befindet (Informationstechnik und Elektrotechnik) und die von fleißigen kleinen chinesischen GaststudentInnen völlig legal geplündert werden.
Wieder andere Beschreibungen sehen in dem ID-U eine Replik auf einen umgestürzten Triumphbogen und also als Abgesang auf alle Träume von Exzellenz und Siegertypentum.
Die Möglichkeit, in diesem U nichts weiter als einen Hinweis auf die per Aberglauben abgesicherte Hoffnung auf Glück mittels des Hufeisens zu sehen, besteht. Ob der Architekt sich bei dem U nicht auch an der Physiognomie einer Winkerkrabbe orientiert hat, ist nicht bekannt, würde aber passen, da das kleine Schalentier sicherlich genügend Nahrung in Form von Algen und Moos in den mit Wasserschäden ausgestatteten Gebäuden der RUB finden wird.
Um eine passende Beschreibung für das U-Konzept an den Start zu bekommen, hat Rektor Weiler einen Wettbewerb ins Leben gerufen. Zu diesem Zweck sind alle Anthroposophen und sonstige Konzeptualisten aufgerufen, das neue U im Hafen der RUB zu begrüßen. Die Vorschläge sind an Rektor Weiler zu schicken: Elmar.Weiler@rub.de. Die besten Ergebnisse werden auf einer gigantischen Gala mit einer Tüte ABC-Kekse prämiert. Dazu gibt’s dann auch noch ein paar warme Worte vom Rektor persönlich („Das U: Der Magnet des Wissens in einer post-bipolaren Weltordnung“). U-lala…

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