Skandal: Das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraute Fiege und auch anderes deutsches Bier ist in den letzten Tagen ordentlich gestreckt worden! Grund: Das kühle Nass kam in diesem Jahr von oben…

Das mit rund 900.000 Besuchern größte Festival Europas ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Sintflutartige Regenfälle stürzten vom Himmel herab und hielten viele Besucher zu Hause. Der Feuerwehr kam‘s gelegen.
Hatte sie doch alle Hände voll zu tun, zahlreiche Keller auszupumpen und so wenigstens einige Helfer zur Hand. Dennoch pilgerten zahlreiche tapfere Metal-Fans wagemutig ins Zentrum des Geschehens. Das Hauptgeschäft bestritten somit wärmendes Hochprozentiges und Schlechtwetter-Werbestrategien. So bevölkerten alsbald Meere von orange-schwarzen Hüten und wilden Regencapes die gesperrten Straßen.
Schwaden von Patschouli lagen über der Stadt, in den Straßen Totenköpfe, Drachen und Giraffen. Daneben haufenweise Silberschmuck, den man sich an den benachbarten „Piercing“-Ständen gleich vor Ort durch die Nasenwand oder Ohrläppchen von einem Crashkurs-geschulten „Profi“ mit der Pistole schießen lassen konnte, aua… Einmal mehr bewies sich die alternative Stadtparty als einzigartiges Festival, bei dem insbesondere progressive und originelle Musik präsentiert wird. Neben den vier Hauptbühnen gab es dieses Jahr zudem zum ersten Mal eine Kleinkunstbühne. Welche Message die Auserwählten allerdings genau transportierenen wollten, sei an dieser Stelle dahingestellt. Vor den Bühnen Punks, zerrissene Jeans und Lackplateaustiefel, dazu laute röhrende Gitarrenriffs aus den Lautsprechern. Off-stage non-stop Party im Bermuda-Dreieck, auf den Bühnen dämonische 66 Bands: U.a. „Alive from the 80s“, „Staubkind“, „My baby wants to eat your pussy“, „Der Heiland“, „Das Ich“, „Monsters of Liedermaching“, „Jesus on Ecstasy“, die Hamburger Kultband „Tocotronic“. Auch die Italo-Punkrocker von „Exilia“ ließen es gemeinsam mit „Dog eat Dog“! zum Abschluss so richtig krachen. Doch es wurden nicht nur große Namen präsentiert, im Gegenteil: Viele Newcomer-Bands erlangen erst nach dem Festival Kultstatus und schaffen den (inter-) nationalen Durchbruch, so zum Beispiel „Oomph“, „Die Happy“ und „Seeed“.
Ja, es ging heiß her in den letzten Tagen. Zu heiß, vielleicht. Spätestens, als echter beißender Rauch von einem Bierstand mitten auf dem Südring entwich. Und auf Löschwasser von oben wurde zum Höhepunkt des Festivals leider vergeblich gewartet…

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