Amerika hat ja schon viel Schwachsinn hervorgebracht. Zum Beispiel George W. Bush, Britney Spears und Hair Extensions. Seit Neuestem gibt es eine religiöse Bewegung, die sich ironischerweise Intelligent Design bzw. Kreationismus nennt. Dieses Grüppchen von Gläubigen behauptet doch tatsächlich, die Schöpfungsgeschichte wissenschaftlich beweisen zu können, um so die Evolutionstheorie vom Thron zu stoßen.
Mittlerweile wird diese „Wissenschaft“ sogar an amerikanischen Schulen unterrichtet, um den jungen, unwissenden SchülerInnen ein „breiteres Angebot“ an Glaubensrichtungen zu bieten. Schließlich sei die Evolutionstheorie noch nicht bewiesen, der Kreationismus könne dies mit der Schöpfungsgeschichte hingegen schon.
Als dies der junge Physiker Bobby Henderson mitbekam, packte ihn die Wut. Schließlich ist seine Religion wirklich die Einzige, die auf wissenschaftlichen Beweisen beruht. Und so schrieb er ein Buch, um genauer zu sein, ein Evangelium. Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters.
Am Anfang war das Wort, und das Wort war „Arrrgh!“
So zeigt Mr Henderson sehr detailreich, warum das Fliegende Spaghettimonster, kurz FSM, der wahre Schöpfer der Welt ist. Und die Beweise sind gut, triftig und überzeugend. Natürlich muss ich hier nicht näher darauf eingehen. Es ist ja auch nur zu logisch, dass das FSM das Universum erschaffen hat. Oder hat jemand Gegenbeweise?
An fünf Tagen schuf das FSM dank ausreichend Alkohol zuerst das Licht, daraus Tag und Nacht, am zweiten Tag Land, am dritten Tag das Pflanzenreich, am vierten Tag Sonne, Mond und Sterne, am fünften Tag gab es schließlich den Urknall. Zum Urknall gesellte sich, ohne, dass es das FSM bemerkt hätte, der Mensch. Hier legte das FSM wegen einem zu großen Kater eine kleine Pause ein. Deswegen ist der Freitag DER verpflichtende Feiertag im FSMismus.
Im weiteren Verlauf der Schöpfungsgeschichte formte das FSM noch ein Weibchen für das Männchen und verbot ihnen im Olivengarten von den Oliven zu naschen. Prompt bricht sich der Mensch den Zahn an einem Olivenkern. Auch merken beide Menschen, dass der Mann wohl ein Feigenblatt für sein nudeliges Anhängsel braucht, wenn auch kein allzu Großes.
WWEPT
Des Weiteren hat das FSM die Piraten, auf Grund ihres außergewöhnlichen Lebensstils, als das auserwählte Volk bestimmt. So hat man als gläubiger Pastafari (so die Bezeichnung eines Gläubigen FSMlers) Kopftuch, Augenklappe und Papagei auf der Schulter zu tragen. Grundnahrungsmittel ist Bier. Sowie natürlich Nudeln in jeglicher Form. An Freitagen gibt es davon noch mehr. Am Besten mit Fleischbällchen (VegetarierInnen können selbstverständlich darauf verzichten – wobei es ein sehr großes Glaubensbekenntnis wäre, wenn man sie trotz ethischer Bedenken isst).
Und falls man in bestimmten Lebenssituationen, wo es möglicherweise kein Bier und keine Nudeln gibt, in depressive Phasen abzurutschen droht, sollte man sich einfach immer wieder fragen: „Was würde ein Pirat tun?“
Zu allererst würde ein Pirat Grog (Bier) trinken, sich einen Papagei, eine Räuberbande und ein Schiff zulegen, eine Frau angeln („Weibliche Piraten sollten sich einen tapferen männlichen Gegenpart suchen, genau wie Piraten gleichen Geschlechts, die in der Piratenkultur absolut akzeptiert sind.“) und dann plündern. Zum Schluss gibt es nur noch eines zu sagen: Arrrgh!
Nichts gegen LiliputanerInnen – aber sie sind eben lustig
In diesem Evangelium werden auch wichtige Fragen des Alltags gelöst. Die Schwerkraft ist am Einfachsten zu klären: Das FSM drückt die Menschen mit seinen nudeligen Anhängseln auf die Erde. So ist auch ganz einfach der Unterschied zwischen großen und kleinen Menschen zu erklären. Kleine sind demnach enger mit dem FSM verbunden als Große. Lediglich LiliputanerInnen sind zur Belustigung des FSM erschaffen worden.
Zum Abschluss muss man noch erwähnen, dass der Klimawandel und die damit einhergehende Erwärmung der Welt auf das stetige Zurückgehen der Piraten zurückzuführen ist.
RAmen.
aw
Falls es in diesem Text irgendwelche Lücken, Widersprüche oder Ungereimtheiten gibt, so sind das lediglich Prüfungen, um den Glauben des Lesers auf die Probe zu stellen.
P.S.
Dieser Text ist nicht im Konsens der Redaktion erschienen und Teile der Redaktion sind davon überzeugt, dass SIE die Autorin zur Rechenschaft ziehen wird.
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