Ein Trainer, dessen Namen klingt, als habe er einen Werbevertrag mit einem großen Süßwarenunternehmen abgeschlossen, reiste unlängst mit mehr Spielern als nötig auf eine sonnige Insel. Zu allem Überfluss durften diese Spieler Frauen oder Freundinnen und Kinder für einige Tage mitnehmen.

Prompt haben Reporter und Zweittrainer daheim auf dem Sofa protestiert: Die sollen arbeiten und keinen Urlaub machen! Gut, eine Forderung, die auch ich bei dem Gehalt sehr gut nachvollziehen kann. Allerdings bleibt hier zu bedenken: Es sind auch nur Menschen! Menschen mit einem schier unvorstellbar dicken Bankkonto und einer Gesundheit, die bald deutschlandweit gründlicher diskutiert werden wird als die der Säuglinge im Wartezimmer eines Kinderarztes, aber eben auch nur Menschen.

Seien wir ehrlich: Wenn wir uns mit Freunden treffen, um entspannt vor einen Ball zu treten, dann spielen wir auch besser, wenn uns unsere Liebsten dabei zujubeln. Und da auch gut bezahlte, professionelle Ballspieler vor liebendem Publikum zu Höchstleistungen auflaufen dürften, rechtfertigt sich die Anwesenheit der Familien doch leicht.

Warum allerdings mehr Spieler mit in den Urlaub fahren durften, als hinterher mitspielen dürfen, das erfordert schon mehr Überlegung. Wahrscheinlich will der Trainer noch einmal diejenigen aussortieren, die nicht ins Team passen. Eine weise Entscheidung, aber für all die Millionäre wohl schwer nachzuvollziehen. Man bedenke: Fußball ist (oder besser: war ursprünglich) kein Sport für puplicity-süchtige Egomanen, sondern ein Gruppenspiel, wo die bessere MANNSCHAFT gewinnt und nicht das Team, das die größten Egos auf dem Platz auflaufen lässt.

Wenn auch der Trainer mit dem Bärchennamen das so sieht, sollten all die großen und kleinen Millionäre ihre Egos doch noch bis zur Siegesfeier im Schrank lassen und daran denken: Nur eine Mannschaft gewinnt ein FußballSPIEL!
eRe

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