Von Donnerstag bis Sonntag bietet das Varieté in einem großen, stationären Zelt eine zweistündige Show. Durch das derzeitige Programm führen Stevie Mazoschek und Ferdinand (Ferdi) Fachblatt. Sie sagen nicht nur die nächsten Artisten an, sondern springen ab und an sogar selber ein – auch, weil die Beatles schon abgereist sind…
Für die beiden sind die Bochumer die Italiener Deutschlands, denn nur so könne man die Stimmung im Zelt erklären. Es könnte aber auch an der ausgezeichneten Auswahl der Kreativen liegen. An Caroline Hammer zum Beispiel, die mit mehr als sieben Hula-Hoop-Reifen zeigt, dass ein Hula-Reifen eben kein Kinderspielzeug ist, sondern zusammen mit einer schönen Frau auf die Bühne eines Varietés gehört. Oder an Wang Fei: Sie beweist, dass Papierschirme nicht nur zum Ziergegenstand taugen, sondern, zur Begeisterung des Publikums, in großen Mengen mit Händen und Füßen durch die Luft gewirbelt werden sollten. Dieser spezielle Teil der Artistik nennt sich Antipodenspiel.
Trapez und Leiter
Gulnara führt am Trapez, hoch über den Köpfen der Zuschauer, vor, was ein Mensch tun kann, wenn er schwindelfrei und sehr biegsam ist. Und bevor „Flash and Fever“ mit einer Leiterakrobatik auf die Bühne kommen, belehrt Ferdi das Publikum noch schnell, dass die meisten Unfälle im Haushalt passieren. Mahnende Worte, die man im Gedächtnis behält, wenn man einen mutigen Mann auf einer freistehenden Leiter balancieren und dort oben durch Ringe springen sieht. Der Künstler kommt übrigens aus den Niederlanden, einem Land, das „so flach ist, dass die noch nicht mal etwas haben, um eine Leiter dran anzulehnen!“
Last but not least zeigen die „Zimbabwe Boys“ Stangenakrobatik. Für das, was sie hier vorführen, gibt es nur eine Erklärung: Sie haben Ihre Schwerkraftrechnung nicht bezahlt, sonst müssten sie unweigerlich abstürzen. Allein mit Muskelkraft ist ein derartig spielerisch erscheinendes Überwinden der Erdanziehung nämlich nicht zu erklären.
Rundes Programm
Alles in allem bietet das Varieté et cetera mal wieder ein wundervoll rundes Programm für alle, die das Staunen noch nicht verlernt haben oder es wieder erlernen wollen. Noch ein bisschen runder wird das Programm durch das Ambiente: Das Zelt schafft eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Man darf, muss aber nicht, in Blue Jeans kommen und vorher in der einladenden Freiluftgastronomie oder im schicken Foyer noch etwas essen oder trinken. Aber auch während der Show darf weiter geschlemmt werden, denn Man sitzt nicht aufgereiht auf langen Bänken, sondern in Gruppen um einen Tisch. Auch der Eintritt ist für ein Varieté durchaus erschwinglich: Bis zum 15. Juni gibt es auch noch die „wilde 13“, das heißt: Donnerstags kostet jeder Platz 13 Euro. Danach beginnt die Sommerpause. Ab dem 4. September startet das neue Programm.
Karten kaufen
Karten gibt es online (www.variete-et-cetera.de), an der Abendkasse oder während der Kassenöffnungszeiten (Mittwoch bis Sonntag, 16 bis 20 Uhr). Das Varieté-Zelt findet Ihr in der Herner Str. 299 (zwischen der A 43 und der A 40), direkt an der Haltestelle Zeche Constantin (U35). Auf dem Gelände könnt Ihr umsonst parken. Und wenn Ihr ganz umsonst ins Varieté et cetera gehen wollt, dann solltet Ihr unbedingt unsere Ende Juni erscheinende Jubiläumsausgabe (Nr. 750) lesen und am Gewinnspiel teilnehmen – dort werdet Ihr dann Freikarten für das Herbstprogramm gewinnen können!
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