Aufreißer mit Freilandeiern im Wolfstraum
„XXS“ – Der Name war beim Dortmunder Kurzfilmfestival im Cinestar Programm. Keiner der eingereichten Beiträge der Nachwuchsfilmer und -filmerinnen dauerte länger als 20 Minuten. Gut 500 Zuschauer und Zuschauerinnen verfolgten das Spektakel.
Eine hochkarätige Jury, u.a. besetzt mit Star-Regisseur Jan Henrik Stahlberg und Schauspieler Johnny Müller, bewertete zehn Filme mit einer Länge von je sechs bis zwanzig Minuten. 146 Werke waren eingereicht worden. Die Themen reichten dabei von neoliberaler Scheinwirtschaftlichkeit in „Outsourcing“ über die ganz persönliche Einstellung zu Lebensmitteln in „Freilandeier“ bis hin zu zarten Liebesbanden in „Nachts ist es dunkel“.
Strahlende Siegerin nach über vier Stunden Vorstellung und Jury-Beratung war am Ende die bayerische Filmemacherin Maria-Anna Rimpfl mit ihrem Beitrag „Wolfstraum“.
Idealistische
Filmemacherin
Der XXS-Preis ist mit 1 500 Euro dotiert. „Das ist der erste Preis, den ich bekomme, für den es auch Geld gibt“, freute sich Rimpfl. Kein Wunder: Für die Realisierung von „Wolfstraum“ sparte sie teilweise sogar an Lebensmitteln, wie sie im bsz-Gespräch bekannte. Der zweite Platz und 1000 Euro Preisgeld ging an den Animationsfilm „Freilandeier“ von Daniel Faigle. Für „Der Aufreißer“ konnte sich Steffen Weinert über 500 Euro und den Publikumspreis freuen.
Mutter oder nur Möchtegern?
Mitorganisatorin Sarah Harder lobte den Sieger-Beitrag mit seiner „einfühlsamen Art, ein schwieriges Thema anzupacken“. Im 15 Minuten langen „Wolfstraum“ wünscht sich die junge Protagonistin ein Kind. Der Film zeigt sie dabei weitgehend bei einer Flucht durch den Wald, wobei für die Zuschauer unklar bleibt, ob sie nun schon ein Baby hat, eines bekommt oder bekommen wird.
„Für die relativ geringe Vorlaufzeit sind wir absolut zufrieden mit dem Festival“, resümierte Harder am Ende. „Sowohl die Zuschauerresonanz als auch der Ablauf waren klasse.“ Nach den Vorstellungen und Siegerehrungen im CineStar schloss sich eine After-Show-Party in der Underground-Disco „Versteck“ in Dortmund-Brackel an, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte.
„Das Festival soll jungen Filmschaffenden und unentdeckten Talenten eine Plattform bieten, ihre Werke einem größeren Publikum zu zeigen und gleichzeitig wichtige Kontakte zur deutschen Filmbranche zu knüpfen“, erklärte Harder.
bp
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